Bisher CIA-Direktor : Trump ersetzt Außenminister Tillerson mit Pompeo
Washington (dpa) - US-Präsident Donald Trump ersetzt den bisherigen Außenminister Rex Tillerson mit CIA-Chef Mike Pompeo. Das kündigte Trump überraschend am Morgen (Ortszeit) an. Als Grund nannte der Präsident unterschiedliche politische Ansichten.
Aus dem Außenministerium hieß es, Tillerson (65) habe die Absicht gehabt, im Amt zu bleiben. Trump habe ihn am Mittag aus dem Flugzeug angerufen, sagte Tillerson in Washington. Bereits vor dem Abflug hatte der Präsident Reporter über die Personalie unterrichtet und davor via Twitter die ganze Welt. Tillerson wirkte bei seinen Abschiedsworten angeschlagen. „Ich kehre nun ins Privatleben zurück“, sagte er.
Er betonte, die US-Außenpolitik werde auch weiterhin auf Partner und Verbündete angewiesen sein. Werte wie Verlässlichkeit, sich gegenseitig ehrlich und mit Integrität und Respekt zu behandeln, seien wichtig.
Trump erklärte, er sei mit Tillerson seit „einiger Zeit“ im Gespräch über dessen Zukunft. „Wir hatten unterschiedliche Ansichten“, sagte der Präsident vor Journalisten. Als ein Beispiel nannte er das Atomabkommen mit dem Iran. Er habe aus dem Deal aussteigen oder etwas anderes damit machen wollen, Tillerson sei anderer Meinung gewesen. Der Präsident fügte hinzu, Pompeo und er hätten dagegen eine sehr ähnliche Denkweise.
Im vergangenen Jahr hatte es immer wieder Spekulationen darüber gegeben, Tillerson könnte zurücktreten oder Trump könnte ihn feuern. Der gebürtige Texaner und frühere Vorsitzenden des Energieriesen ExxonMobil dementierte dies aber stets. Nach einem Bericht der „Washington Post“ forderte Trump Tillerson am vergangenen Freitag zu dem Rücktritt auf. Die Zeitung schrieb, der Präsident sei der Meinung gewesen, der Schritt sei wichtig gewesen. Er habe sicherstellen wollen, dass es vor den Gesprächen mit Nordkorea ein neues Team gebe.
Der Staatssekretär im Außenministerium, Steve Goldstein, erklärte am Dienstag, Trump habe vor seiner Entscheidung nicht mit Tillerson gesprochen. „Der Minister hatte die volle Absicht, im Amt zu bleiben“, schrieb Goldstein auf Twitter. Wenige Stunden später musste auch er gehen. Er sei gefeuert worden, verlautete aus dem Weißen Haus.