Grenze zum Gazastreifen Tote und Verletzte bei Protesten im Gazastreifen

Tel Aviv (dpa) - Nach Konfrontationen mit israelischen Soldaten an der Gaza-Grenze ist nach palästinensischen Angaben ein weiterer Jugendlicher seinen Verletzungen erlegen.

Grenze zum Gazastreifen: Tote und Verletzte bei Protesten im Gazastreifen
Foto: dpa

Ein 16-Jähriger sei im Krankenhaus gestorben, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Samstag mit. Den Angaben zufolge wurde er am Freitag lebensgefährlich durch Schüsse verletzt. Zuvor war bekanntgeworden, dass ein 17-Jähriger tödlich an der Brust getroffen worden war.

Nach Angaben der israelischen Armee waren am Freitag rund 7000 Palästinenser an verschiedenen Punkten an die Grenze gekommen. Sie rollten brennende Reifen in Richtung der israelischen Soldaten, warfen Brandbomben und Steine, wie eine Sprecherin sagte. Die israelische Luftwaffe griff als Reaktion auf palästinensische Angriffe zwei Stützpunkte der im Gazastreifen herrschenden Hamas an.

Am Samstag nahm die Armee nach eigenen Angaben vier Palästinenser fest, die versuchten, den Grenzzaun im Norden des Gazastreifens zu überwinden. Sie hätten ein Messer und eine Axt bei sich gehabt.

Israel und die Hamas verhandeln seit Wochen unter Vermittlung von Ägypten über eine Waffenruhe. Seit Ende März sind bei Protesten und Zusammenstößen nach Angaben des Gesundheitsministeriums 174 Palästinenser von israelischen Soldaten getötet worden. Ein israelischer Soldat wurde erschossen.

Die Palästinenser fordern ein Ende der Gaza-Blockade und ein Recht auf Rückkehr in ihre frühere Heimat oder die ihrer Vorfahren. Diese Dörfer oder Städte gehören heute zum israelischen Staatsgebiet. Sie beziehen sich dabei auf Flucht und Vertreibung Hunderttausender Menschen im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948. Israel lehnt die Forderungen ab. Die Hamas wird von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

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