Afghanistan : Tote bei Angriff auf großes Hotel in Kabul
Kabul (dpa) - Bei dem Sturm von vier bewaffneten Männern auf das große Hotel Intercontinental in der afghanischen Hauptstadt Kabul hat es offensichtlich mehrere Tote gegeben. Der Sprecher des Innenministeriums, Nasrat Rahimi, sagte, die Spezialkräfte hätten mittlerweile zwei der Angreifer getötet.
Zudem seien fünf Verletzte in Krankenhäuser gebracht worden. Der Nachrichtenchef des Senders Tolo TV zitierte allerdings einen Augenzeugen, der sagte, er habe auf der Flucht mindestens 15 Tote und Verletzte gesehen. In einem Tweet des Senders hieß es, unbestätigten Berichten zufolge könne die Zahl der Toten „ziemlich hoch sein“. Afghanische Regierungssprecher sind dafür bekannt, Opferzahlen für die Öffentlichkeit klein zu halten.
Innenministeriumssprecher Rahimi bestätigte Medienberichte, wonach im Hotel zum Zeitpunkt der Angriffs eine Hochzeitsfeier im Gang gewesen sei. Die Hochzeitsgäste seien in Sicherheit. Außerdem hatte in dem Haus am Samstag eine Konferenz afghanischer Computerexperten stattgefunden. Rund hundert Menschen hätten teilgenommen, darunter Regierungsbeamte, berichtete der Sender 1TV.
Wieviele Gäste noch im Hotel waren und ob die verbleibenden beiden Attentäter, wie von einigen afghanischen Medien berichtet, noch Geiseln in ihrer Gewalt hatten, wollten Einsatzkräfte und Behördensprecher nicht sagen. „Wir können aber bestätigen, dass die meisten Menschen, die im Hotel waren, gerettet worden sind“, sagte ein Sprecher. Einsatzkräfte hätten die unteren Stockwerke gesichert und seien dabei, die oberen nach den verbleibenden Angreifern zu durchsuchen.
Unklar blieb weiter, ob Ausländern unter den Gästen waren. Vor der Verschlechterung der Sicherheitslage in Afghanistan war das Haus auch bei internationalen Gästen sehr beliebt. Ihre Zahl hat aber abgenommen, weil da Hotel nicht mehr zu den sichersten Adressen zählte.
Ein Teil des Hotels brannte während des Angriffs, wie Polizei und Innenministerium bestätigten. Innenministeriumssprecher Nadschib Danisch hatte zunächst gesagt, die Angreifer hätten auf ihrem Weg in das Hotel durch die Küche dort Feuer gelegt. Sein Kollege Nasrat Rahimi sagte später, auch der dritte Stock habe in Flammen gestanden.