„Tee mit der Eisernen Lady“: Die Briten huldigen Thatcher
20 Jahre nach Ende ihrer Amtszeit gibt es eine neue Debatte über die Ex-Premierministerin.
London. Die frühere konservative Premierministerin Margaret Thatcher erfährt im Königreich ein neue Wertschätzung. Ihre Handtaschen, Waffe und Markenzeichen zugleich, sind plötzlich Kultobjekte. Und bei Tee-Partys debattieren junge Frauen in Perlenketten und Schleifenblusen über die „Eiserne Lady als Feministin“. „Die Ex-Premierministerin ist eine Ikone, egal, ob man sich nun mit ihrer Politik identifiziert oder nicht“, sagt Kerstin Rodgers, „und ich bin wirklich kein Fan der Konservativen.“ Londons ausgeflippteste Punk-Köchin lädt mittlerweile zum „Tee mit der Eisernen Lady“ ein und liegt damit am Puls der Zeit.
Denn die Hassfigur von einst erfährt eine Neubewertung im Königreich, seitdem Hollywood sie in dem heftig umstrittenen Film „Die Eiserne Lady“ porträtiert hat. Am 6. März kommt das Drama um die heute demenzkranke Thatcher auch in deutsche Kinos.
Während Anhänger der Konservativen bemängeln, dass der Film das Lebenswerk Thatchers gering schätzt, Kritiker andererseits über die Retusche der brutalen Nebeneffekte von Thatchers Politik klagen, ist in Großbritannien ein Denkprozess in Gang gekommen. 22 Jahre nach dem Ende ihrer Amtszeit interessiert jüngere Generationen am Machtmenschen Thatcher mehr der Mensch als die Macht.