Treffen in Panmunjom : Südkoreas Präsident trifft überraschend Kim Jong Un
Seoul/Panmunjom (dpa) - Tauwetter zwischen den beiden koreanischen Staaten: Völlig überraschend hat sich Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In getroffen.
Das Treffen am Samstag war auch von Bemühungen geprägt, doch noch einen Gipfel zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump zustande zu bringen.
Die USA und Südkorea wollen erreichen, dass Nordkorea seine Atomwaffen abrüstet. Nordkoreas kommunistische Führung sieht die Raketen, die nach ihren Angaben auch die USA treffen können, aber als Absicherung des eigenen Herrschaftssystems.
Moon und Kim führten ihre zweistündigen Gespräche am Nachmittag (Ortszeit) erneut im Grenzort Panmunjom, anders als beim ersten Treffen Ende April diesmal aber auf nordkoreanischer Seite, wie das Präsidialamt in Seoul mitteilte. Im Mittelpunkt standen demnach das weitere Vorgehen nach dem Korea-Gipfel sowie die Bedingungen für ein Treffen Kims mit Trump.
Die Ergebnisse der Unterredungen wollte Moon erst am Sonntagmorgen bekanntgeben. Südkoreanische Medien spekulierten, dass Moon den nordkoreanischen Machthaber von den Vorteilen eines Treffens mit Trump überzeugen wollte. Auf Fotos war zu sehen, wie sich Moon und Kim zum Abschluss herzlich umarmten.
Wenige Stunden zuvor hatte Trump via Twitter bekanntgegeben, dass er einen Gipfel mit dem nordkoreanischen Machthaber am 12. Juni in Singapur doch noch für möglich hält. Südkoreas Präsidialamt hatte daraufhin Erleichterung darüber geäußert, dass Pjöngjang und Washington weiter über einen Gipfel verhandelten. Am Samstag teilte das Weiße Haus mit, dass ein Vorbereitungsteam wie geplant nach Singapur aufbricht. Erwartet wird, dass die Delegation am Sonntag losfliegt.