Stornierte Reisen : SPD reagiert auf Absage aus Brüssel - Reisegutscheine vor dem Aus
Berlin Angesichts des Vetos der EU-Kommission zu verpflichtenden Reisegutscheinen rückt die SPD von einer Gutscheinlösung für stornierte Reisen in der Corona-Krise ab.
"Die Zwangsgutscheine werden nicht kommen, weil wir keinen nationalen Alleingang machen werden", sagte der rechtspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Johannes Fechner, dem "Handelsblatt" vom Dienstag. Die Zwangsgutscheine seien "vom Tisch".
Die Bundesregierung wollte es Fluggesellschaften und Reiseveranstaltern ermöglichen, ihre Kunden in der Corona-Krise nicht mit der Rückzahlung des Kaufpreises für stornierte Leistungen, sondern lediglich mit einem Gutschein zu entschädigen. EU-Verkehrskommissarin Adina Valean machte nach Informationen der ARD jedoch in einem Brief abermals deutlich, dass Fluggäste eine solche Regelung nicht akzeptieren müssen: Die europäischen Fluggastrechte hätten auch in der Corona-Krise Gültigkeit, heißt es demnach in dem Schreiben aus Brüssel.
Der SPD-Politiker Fechner sagte dem "Handelsblatt": "Wir hatten gehofft, dass die CDU ihre Parteifreundin an der Spitze der EU-Kommission mal zu einer Aussage zu verpflichtenden Reisegutscheinen bewegt" - gemeint ist EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Doch dass da noch was komme, glaube man nicht, zitierte ihn die Zeitung weiter.