Russland meldet Fund deutscher Chlor-Behälter im syrischen Duma
Ein Kind soll Opfer des Chemieangriffs vom 7. April in Duma gespielt haben. Moskau vermutet eine Inszenierung und liefert angebliche Beweise. "Chlorbehälter" aus Deutschland seien aufgetaucht.
Moskau. Am Ort des mutmaßlichen Giftgasangriffs in Syrien sind nach russischen Angaben Chemikalien aus deutscher und britischer Produktion gefunden worden. Syrische Regierungstruppen seien in der früheren Rebellenregion Ost-Ghuta auf "Chlorbehälter" aus Deutschland und auf Rauchgranaten aus Großbritannien gestoßen, teilte das russische Außenministerium am Donnerstag in Moskau mit. Zudem kündigte Russland an, ein Video mit einem angeblichen Opferdarsteller im UN-Sicherheitsrat präsentieren zu wollen.
Welche Schlüsse aus den angeblichen Chemiefunden zu ziehen seien, ließ Außenamtssprecherin Maria Sacharowa offen. Der Vorwurf der "Inszenierung" des mutmaßlichen Chlorgasangriff in Duma am 7. April wird allerdings seit Tagen von russischen Stellen erhoben. Die Rebellen wollten so die syrische Armee in Misskredit bringen, hieß es.
Die Funde in Ost-Ghuta umfassten laut Sprecherin Sacharowa "Behälter aus Deutschland mit Chlor, der schlimmsten Art chemischer Waffen, sowie Rauchgranaten, die hergestellt wurden in - aufgepasst! - Salisbury". In der englischen Stadt Salisbury hatte sich im vergangenen Monat der Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal und seine Tochter ereignet. Das chemische Element Chlor als solches ist nicht verboten, es wird von Chemieunternehmen auch in Deutschland synthetisch hergestellt.