Vor US-Senatsausschuss : Russland-Affäre: Assange zu Aussage im US-Senat bereit
London/Washington (dpa) - Wikileaks-Gründer Julian Assange will unter Umständen vor einem Ausschuss des US-Senats zur möglichen Einmischung Moskaus in die amerikanische Präsidentschaftswahl aussagen.
Das teilte Wikileaks an diesem Mittwoch per Twitter mit.
Wikileaks zufolge erhielt der 47-Jährige dazu eine schriftliche Aufforderung des Geheimdienstausschusses im Senat. Den Brief stellte Wikileaks ins Netz. Weder die US-Botschaft in London noch die Sprecherin des stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Mark Warner wollten sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst zu dem Schreiben äußern.
Assange wird darin aufgefordert, sich einer Befragung zu stellen. Ort und Zeitpunkt des Treffens sollen demnach „beiderseitig akzeptabel“ sein. Wikileaks teilte mit, das Angebot werde geprüft, die Bedingungen müssten aber einem „hohen ethischen Standard“ entsprechen.
Der Geheimdienstausschuss im Senat untersucht die mutmaßliche russische Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahl 2016 und prüft dabei auch eine Verstrickung des Lagers von US-Präsident Donald Trump.
Assange sitzt seit mehr als sechs Jahren in der ecuadorianischen Botschaft in London fest, um sich einer befürchteten Auslieferung an die USA zu entziehen. Washington macht ihn für die Veröffentlichung brisanter US-Dokumente aus den Kriegen in Afghanistan und im Irak über die Wikileaks-Plattform verantwortlich.