Stimmung gegen Migranten : Rechtskonservativer Jansa gewinnt Wahl in Slowenien
Ljubljana (dpa) - Bei der Parlamentswahl im EU- und Nato-Land Slowenien ist die SDS-Partei des rechtskonservativen Oppositionsführers Janez Jansa stärkste politische Kraft geworden. Sie erreichte 25 Prozent der Stimmen und wird künftig 25 der 90 Abgeordneten stellen, wie die staatliche Wahlkommission am Sonntagabend in Ljubljana kurz vor Ende der Auszählung berichtete.
Rein rechnerisch ist jetzt sowohl eine politisch rechte wie linke Regierung möglich. Staatspräsident Borut Pahor rechnet wegen der komplizierten Koalitionsverhandlungen erst im Herbst mit einer Regierung. Die Wahlbeteiligung lag ähnlich wie vor vier Jahren bei etwa 50 Prozent.
Jansa, der schon zweimal Regierungschef war (2004-2008 und 2012-2013) war, will das kleine Alpen-Adria-Land hermetisch vor Migranten abriegeln. Vorbild ist für ihn das benachbarte Ungarn von Viktor Orban. Jansa strebt in die sogenannte Visegrad-Gruppe. Deren Mitglieder Polen, Ungarn, Slowakei und Tschechien lehnen die EU-Flüchtlingspolitik strikt ab.
Zweiter wurde mit knapp 13 Prozent (13 Sitze) die erstmals angetretene linksliberale LMS-Partei des Bürgermeisters und früheren Komikers Marjan Sarec. „Jetzt ist es Zeit für eine neue Generation“, sagte der 40-jährige mit Blick auf den 59 Jahre alten Jansa. Er schloss jedes Zusammengehen mit dessen SDS aus.