Rechtsextreme nehmen Sarkozys Partei Stimmen ab

Paris (dpa) - Beim letzten Stimmungstest vor der Präsidentenwahl 2012 hat die konservative Partei von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy eine schwere Schlappe erlitten. Die Regierungspartei UMP büßte bei den Départementswahlen vom Sonntag Stimmen an Sozialisten und Rechtsextreme ein.

Bei einer extrem niedrigen Wahlbeteiligung von knapp 45 Prozent lag die UMP mit 20,3 Prozent hinter den Sozialisten (35,7 Prozent), während sich der rechtsextreme Front National (FN) mit 11,6 Prozent als dritte Kraft etablierte.

Die Sozialisten haben zugelegt, blieben aber hinter ihren Erwartungen. Sozialisten-Chefin Martine Aubry betonte am Abend, die Franzosen seien nun bereit für einen politischen Wechsel. Für Sarkozys Ambitionen auf eine erneute Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2012 bedeutet das Ergebnis einen schweren Rückschlag. Beobachter gingen davon aus, dass die geringe Wahlbeteiligung dem Front National geholfen hat. Er war bisher nicht in den (deutschen Kreistagen vergleichbaren) Generalräten vertreten.

Der FN trat nicht in allen Wahlkreisen an - FN-Chefin Marine Le Pen schätzte, dass ihre Partei in einigen Regionen jedoch auf knapp 40 Prozent der Stimmen kam. Das neue 101. Département, die im Indischen Ozean gelegene Insel Mayotte, geht an die Sozialisten, deren Chef François Hollande sich im Département Corrèze erfolgreich behaupten konnte. Am Sonntag ging es um die Besetzung von 1566 Sitzen in den Generalräten. 460 Sitze waren im ersten Wahlgang direkt vergeben worden, wo die Beteiligung mit rund 44 Prozent der gut 21 Millionen Wahlberechtigten bereits extrem niedrig war.

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