Papst: Hoffnung auf Frieden nicht aufgeben
Vatikanstadt (dpa) - Papst Benedikt XVI. hat sich in seiner Neujahrspredigt im Petersdom gegen Ungleichheit, Egoismus und einen ungeregelten Finanzkapitalismus ausgesprochen.
Angesichts solcher Spannungen und zahlreicher Konfliktherde rief der 85-Jährige Pontifex zum Frieden in der Welt auf.
Nach dem traditionellen Gottesdienst am Neujahrsmorgen wurde der Papst von rund 10 000 Gläubigen auf dem Petersplatz begrüßt. Benedikt überbrachte seine Neujahrsgrüße - auch über den Kurznachrichtendienst Twitter: „Gott, der Herr, segne und beschütze euch in diesem neuen Jahr.“
Bei seiner Predigt im Petersdom sagte das Oberhaupt von 1,2 Milliarden Katholiken: „Jedem Menschen ist der Wunsch nach Frieden wesenseigen und deckt sich in gewisser Weise mit dem Wunsch nach einem erfüllten, glücklichen und gut verwirklichten Leben.“ Er sei überzeugt, „dass die vielfältigen Werke des Friedens, an denen die Welt reich ist, die angeborene Berufung der Menschheit zum Frieden beweisen“.
Am 1. Januar 1967 hatte sich Papst Paul VI. erstmals mit einer Friedensbotschaft an die Regierenden in aller Welt gewandt und darin den Neujahrstag zum Weltfriedenstag erklärt.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, rief dazu auf, nach anderen Wegen der Konfliktlösung als den Einsatz von Waffen zu suchen. „Es muss uns wachrütteln, wenn Rüstungsexporte weltweit ein florierendes Geschäft sind und vielerorts die Ausgaben für das Militär steigen, während viele Millionen Menschen hungern“, sagte Zollitsch der Nachrichtenagentur dpa.