Termin festgelegt Oberstes Gericht Spaniens entscheidet über Umbettung von Franco

Madrid · Das Oberste Gericht Spaniens gibt den Termin bekannt, wann über die Umbettung von Franco ein Urteil gefällt wird. Die Familie des Diktators wehrt sich vehement gegen die Pläne der Regierung.

  Blick auf das Valle de los Caidos (Tal der Gefallenen) nahe Madrid. Franco wurde nach seinem Tod am 20.11.1975 in den größtenteils unterirdisch in den Fels gehauenen Räumlichkeiten beigesetzt.

Blick auf das Valle de los Caidos (Tal der Gefallenen) nahe Madrid. Franco wurde nach seinem Tod am 20.11.1975 in den größtenteils unterirdisch in den Fels gehauenen Räumlichkeiten beigesetzt.

Foto: picture alliance/dpa/epa efe Barriopedro

Spaniens Oberstes Gericht wird am 24. September seine Entscheidung zu den Plänen der Regierung bekanntgeben, die sterblichen Überreste von Diktator Francisco Franco umzubetten. Das Urteil werde um 10.00 Uhr bekanntgegeben, teilte das Gericht am Dienstag in Madrid mit. Die Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez wollte Francos Gebeine ursprünglich bereits im Juni exhumieren und umbetten, doch hatten die Richter den Plan auf Antrag von Francos Nachfahren wenige Tage zuvor gestoppt.

Über die Umbettung der Gebeine Francos wird in Spanien schon seit langem gestritten. Sein monumentales Mausoleum im Valle de los Caídos (Tal der Gefallenen) nordwestlich von Madrid ist seit Jahren eine Pilgerstätte für Rechte und Rechtsextreme. Die Regierung will ihn daher in einem kleineren Grab außerhalb von Madrid neu beisetzen. Francos Nachfahren zogen gegen die Umbettungspläne vor Gericht. Die Richter entschieden, dass die Gebeine bis zu einem endgültigen Urteil nicht umgebettet werden.

Der Umgang mit der Franco-Diktatur spaltet Spanien bis heute. Franco war als Sieger aus dem Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 zwischen seinen rechten Putschisten und den Anhängern der republikanischen Regierung hervorgegangen; er hielt sich bis zu seinem Tod 1975 an der Macht.

(AFP)
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