Mindestens 300 Verletzte bei Protesten im Jemen

Sanaa (dpa) - Mindestens 300 Menschen sind am späten Samstagabend im Jemen bei Übergriffen von Polizisten auf Demonstranten verletzt worden. Ein Augenzeuge sagte, 10 Menschen seien von Kugeln getroffen worden.

Die Sicherheitskräfte seien in der Hauptstadt Sanaa gegen Regimegegner mit scharfer Munition, Tränengas, Wasserwerfern und Schlagstöcken vorgegangen. Erneut hatten sich Zehntausende Demonstranten aus Protest gegen die Erschießung von Regimegegnern an Kundgebungen der Opposition beteiligt. In Sanaa und weiteren Städten des arabischen Landes forderten die Regierungsgegner den Rücktritt des seit über 30 Jahren regierenden Präsidenten Ali Abdullah Salih.

Am Freitag hatten Sicherheitskräfte zum wiederholten Mal auf Salih-Gegner geschossen und dabei drei Demonstranten getötet. Bei der Kundgebung in der südjemenitischen Stadt Taiz waren zudem 183 Menschen verletzt worden, wie Ärzte und Augenzeugen berichteten. Nach Schätzungen der Opposition haben Sicherheitskräfte bei den Zusammenstößen in den vergangenen Wochen bislang mehr als 100 Demonstranten erschossen und tausende verletzt.

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