Nach Untersuchung der Armee : Militär von Myanmar gibt Mitschuld an Tötung von Rohingya zu
Rangun (dpa) - Das Militär von Myanmar hat eine Mitschuld am Tod von zehn Angehörigen der muslimischen Minderheit der Rohingya eingeräumt.
Soldaten und Dorfbewohner hätten zugegeben, „bengalische Terroristen“ in dem Ort Inn Dinn im nördlichen Bundesstaat Rakhine am 2. September vergangenen Jahres getötet zu haben, teilte das Militär am Mittwoch auf der Facebook-Seite des Oberbefehlshabers mit. Das Massengrab mit den zehn Leichen war im Dezember entdeckt worden; das Militär leitete daraufhin eine Untersuchung ein. Es ist das erste Mal, dass die Armee unrechtmäßige Tötungen einräumt.
Die zehn Männer waren der Mitteilung zufolge am 1. September 2017 festgenommen und verhört worden, nachdem rund 200 militante Rohingya in Inn Dinn Grenzposten des Militärs angegriffen und elf Soldaten getötet hätten. Wegen der fortgesetzten Angriffe hätten es die Sicherheitskräfte als unmöglich angesehen, die zehn zu einer Polizeiwache zu bringen. Stattdessen, so heißt es in der Erklärung weiter, hätten sie entschieden, die Männer am nächsten Morgen auf dem Friedhof des Ortes zu exekutieren.
Ein Mob von Buddhisten aus Rakhine habe zunächst ein Grab ausgehoben und sei dann mit Messern sowie landwirtschaftlichen Geräten auf die Männer losgegangen. Zudem hätten vier der Soldaten das Feuer eröffnet, teilt das Militär weiter mit. Alle Beteiligten würden für den Vorfall entsprechend der Gesetze zur Rechenschaft gezogen. Im November hatte die Armee in einem Bericht noch alle Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen zurückgewiesen.