Merkel in Washington Merkel trifft erstmals auf Trump

Kanzlerin will die Bedeutung freien Handels für beide Länder betonen

 Die Ehrengarde steht in Washington vor dem Weißen Haus.

Die Ehrengarde steht in Washington vor dem Weißen Haus.

Foto: Michael Kappeler

Washington. Der letzte Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Weißen Haus ist eine gefühlte Ewigkeit her: Im Oval Office wurde sie von Barack Obama begrüßt, der ihr nachträglich noch zum Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft gratulierte. Nun sitzt ihr rund zwei Jahre später der neue US-Präsident Donald Trump gegenüber, seit dessen Amtsübernahme das transatlantische Verhältnis kräftig durcheinander gewirbelt worden ist.

 Bundeskanzlerin Merkel und US-Präsident Donald Trump wollen sich anschließend zu einem Gespräch treffen.

Bundeskanzlerin Merkel und US-Präsident Donald Trump wollen sich anschließend zu einem Gespräch treffen.

Foto: Michael Kappeler

Trump empfängt Merkel am Freitag im Weißen Haus zunächst zu einem Gespräch über die transatlantische Partnerschaft und internationale Krisen. Im Anschluss soll die Wirtschaftspolitik im Mittelpunkt stehen, an einer Gesprächsrunde nehmen Vertreter von deutschen und US-Unternehmen teil.

Angela Merkel trifft Donald Trump
33 Bilder

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Wie aus Regierungskreisen beider Seiten vorab verlautete, wollen Merkel und Trump das Treffen in erster Linie nutzen, um einander kennen zu lernen. Nachdem Trump die Kanzlerin in der Vergangenheit mehrfach scharf wegen ihrer Flüchtlingspolitik kritisiert hatte, will die Kanzlerin nun eine Basis für die künftige Zusammenarbeit mit dem US-Präsidenten legen, bevor sie sich im Mai auf dem Nato-Gipfel in Brüssel und auf dem G7-Gipfel auf Sizilien sowie auf dem G20-Gipfel Anfang Juli in Hamburg treffen.

Angesichts protektionistischer Drohungen des US-Präsidenten dürfte Merkel die Bedeutung des freien Handels für die Volkswirtschaften beider Länder betonen. "Ich glaube,dass die Bundeskanzlerin den Besuch nutzt, um den Präsidenten davon zu überzeugen, dass Handelsbeziehungen zu Deutschland und Europa von Nutzen für Amerika sind", sagte der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Jürgen Hardt (CDU), dem Bayerischen Rundfunk.

Vor ihrem Abflug hatte sich Merkel noch demonstrativ gemeinsam mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping gegen wirtschaftlichen Protektionismus ausgesprochen. Die US-Abschottungstendenzen werden auch in der Exportnation China mit Sorge betrachtet. Aus US-Regierungskreisen verlautete hingegen, Trump wolle sich bei Merkel nach ihren Erfahrungen im Umgang mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin erkundigen.

Ursprünglich hatte Merkel bereits zu Wochenbeginn nach Washington reisen wollen - wegen eines Wintereinbruchs an der US-Ostküste wurde der Besuch jedoch auf diesen Freitag verschoben. afp

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