Attacke auf Oppositionelle : Maduro: Internationale Verschwörer hinter Anschlagsversuch
Caracas (dpa) - Nach dem mutmaßlichen Attentat auf Präsident Nicolás Maduro glaubt die venezolanische Regierung, die Drahtzieher des Anschlags ausgemacht zu haben. Kopf und Finanzier der Verschwörung sei ein Mann in Miami, sagte Maduro in einer Fernsehansprache.
Zudem seien die oppositionellen Abgeordneten Julio Borges und Juan Requesens in die Tat verwickelt. „Die Aussagen deuten auf Julio Borges hin, der in einem herrschaftlichen Haus in Bogotá lebt. Wir wissen, dass er die Feigheit besitzt, sich an so einer Sache zu beteiligen“, sagte der Staatschef. Borges ist einer der bekanntesten Regierungsgegner Venezuelas. Im vergangenen Jahr wurde er mit dem Sacharow-Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments ausgezeichnet.
„Weder das Land noch die Welt glauben an diese Farce von einem Attentat. Wir alle wissen, dass das ein Vorwand ist, um jene zu verfolgen und zu verurteilen, die Widerstand gegen die Diktatur leisten“, schrieb Borges auf Twitter. „Nicolás Maduro, du bist schuld an dem Weg der Zerstörung, den wir beschreiten. Suche nicht nach weiteren Verantwortlichen.“
Nach Angaben der Opposition wurde Requesens in der Nacht zu Mittwoch von Agenten des Geheimdienstes Servicio Bolivariano de Inteligencia Nacional (Sebin) festgenommen. Der Vorfall zeige erneut die Zunahme politischer Verfolgung, schrieb die Partei Primero Justicia auf Twitter. Sie sprach von einer Verletzung der Menschenrechte derjenigen, die „für die Freiheit unseres Landes kämpfen“.