Katalonien-Konflikt : Madrid befürchtet heimliche Rückkehr von Puigdemont
Madrid (dpa) - Spanien will mit allen Mitteln verhindern, dass der katalanische Ex-Regierungschef Carles Puigdemont heimlich in die Konfliktregion zurückkehrt und sich im Parlament von Barcelona zum Regionalpräsidenten wiederwählen lässt.
Die Sicherheitsbehörden des Landes arbeiteten zur Zeit „sehr intensiv“, damit der Separatist „weder im Hubschrauber noch per Schiff oder im Kofferraum versteckt“ einreist, sagte Innenminister Juan Ignacio Zoido im Interview des TV-Senders „Antena 3“.
Nach dem Separatisten-Erfolg bei der Neuwahl vom 21. Dezember wurde Puigdemont zum Kandidaten für das Amt des Regionalpräsidenten ernannt, obwohl der 55-Jährige seit knapp drei Monaten in Belgien im Exil lebt. Parlamentspräsident Roger Torrent unterzeichnete die Ernennung, diese wurde im Amtsblatt veröffentlicht. Bei einer Rückkehr nach Spanien droht Puigdemont aber unter anderem wegen des Vorwurfs der Rebellion und anderer Beschuldigungen eine Inhaftierung. Parlamentarische Immunität würde der Ex-Journalist erst genießen, wenn er den Amtseid als Abgeordneter abgelegt hat.
Die Debatte über den vorgeschlagenen Kandidaten und dessen Programm muss spätestens bis zum 31. Januar beginnen. Anschließend wird gewählt. Eine gute Woche vor Ablauf dieser Frist enthüllte Innenminister Zoido, dass wegen Puigdemont zurzeit unter anderem auch kleinere Landstraßen bewacht werden. „Wir sind zweifellos besorgt, denn bei ihm (Puigdemont) weiß man nie, was er vorhat“, betonte der Minister. Der Separatist müsse endlich „mit dem Zirkus aufhören“ und an die Interessen aller Katalanen denken.