Fünf Prozentpunkte Vorsprung Letzter Sprint durch USA: Clinton bewahrt Führung vor Trump

Washington/Reno (dpa) - Wahlkampf-Finale in den USA: Mit einem Sprint durch umkämpfte Bundesstaaten wollen die Kontrahenten Hillary Clinton und Donald Trump die möglicherweise entscheidenden Stimmen für ihren Sieg am 8. November gewinnen.

Fünf Prozentpunkte Vorsprung: Letzter Sprint durch USA: Clinton bewahrt Führung vor Trump
Foto: dpa

Die Demokratin Clinton bog mit einem Vorsprung in die Zielgerade ein, aber der Republikaner Trump kann - trotz erheblicher Hürden - immer noch gewinnen.

Wie angespannt die Lage so kurz vor der Präsidentenwahl ist, zeigte ein Sicherheitsalarm bei einem Trump-Auftritt am Samstagabend in Reno im Bundesstaat Nevada. Beamte des Secret Service holten den Multimilliardär mitten während einer Rede abrupt von der Bühne, ein vermeintlich bewaffneter Mann wurde vorübergehend festgenommen. Er stellte sich später als harmloser Trump-Anhänger heraus.

Eine am Sonntag veröffentlichte Umfrage des Senders ABC und der „Washington Post“ zeigte Clinton US-weit mit fünf Prozentpunkten vor ihrem Rivalen. Eine Erhebung von NBC und „Wall Street Journal“ ergab einen Vorsprung von vier Punkten.

Wichtiger noch: Umfragen zeigen weiterhin eine solide Führung für Clinton bei den Stimmen im Wahlmännergremium, das am Ende den Präsidenten entsprechend den Ergebnissen in den einzelnen Bundesstaaten bestimmt. In einigen wenigen scheint sich das Gewicht zwar etwas zugunsten von Trump verschoben zu haben, aber er müsste weiterhin eine Serie der umkämpften Staaten hinzugewinnen, um Clinton zu schlagen.

Daher spurtet vor allem der Republikaner geradezu durch die USA: Allein am Sonntag standen Auftritte in Iowa, Minnesota, Wisconsin, Michigan, Pennsylvania und Virginia auf dem Programm, fünf weitere Staaten will er am Montag aufsuchen.

Die nach einem Kundgebungsmarathon am Samstag heiser gewordene Clinton tritt etwas kürzer. Sie hatte für Sonntag Kundgebungen in New Hampshire und Ohio angesetzt. Am Montag wird sie nach Stopps in North Carolina und Michigan in Pennsylvania zusammen mit Barack Obama, First Lady Michelle Obama sowie mit ihrem Ehemann Bill Clinton und Tochter Chelsea auftreten. Danach geht sie mit einem Auftritt um Mitternacht (Ortszeit) in North Carolina in den Wahltag.

Der Zwischenfall in Reno wurde nach Medienberichten durch einen plötzlichen Ruf aus dem Publikum ausgelöst: „Er hat eine Waffe.“ Während Personenschützer Trump von der Bühne drängten, kam es zu einem Handgemenge in der Nähe des Rednerpults. Ein Mann wurde dann abgeführt, aber keine Waffe bei ihm gefunden.

Trump kehrte nach dem Vorfall auf die Bühne zurück und setzte seine Rede fort. „Niemand hat gesagt, dass es leicht für uns werden würde“, erklärte er. „Aber wir werden niemals gestoppt werden. Niemals gestoppt.“ Später bedankte sich Trump via Twitter bei den Secret-Service-Beamten.

Der Festgenommene sagte nach Angaben von NBC News, er sei langjähriger Republikaner und habe nur versucht, ein Schild mit der Aufschrift „Republikaner gegen Trump“ hochzuhalten.

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