Frankreich Kritik nach Angriff Le Pens gegen Ermittler

Paris (dpa) - Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen hat mit einem Frontalangriff gegen die Ermittlungsbehörden scharfe Kritik ausgelöst. „Ich werde es niemals akzeptieren, dass man in unserer Republik die Beamten unter dem Vorwand beschuldigt, dass sie das Gesetz anwenden“, sagte Staatspräsident François Hollande am Montag.

Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen hatte am Sonntag bei einer Wahlkampfkundgebung erneut behauptet, dass ihre politischen Gegner versuchten, den Staatsapparat gegen sie einzusetzen.

Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen hatte am Sonntag bei einer Wahlkampfkundgebung erneut behauptet, dass ihre politischen Gegner versuchten, den Staatsapparat gegen sie einzusetzen.

Foto: Ian Langsdon

Die Unabhängigkeit der Justiz und die Unparteilichkeit des Staates seien wichtige Werte, betonte der Sozialist, ohne explizit auf die Präsidentschaftskandidatin Le Pen zu verweisen.

Die Front-National-Chefin hatte am Sonntag bei einer Wahlkampfkundgebung erneut behauptet, dass ihre politischen Gegner versuchten, den Staatsapparat gegen sie einzusetzen. Hintergrund sind Ermittlungen der Justiz zur Beschäftigung von Mitarbeitern durch Europaabgeordnete der Front National. Le Pen warnte die Staatsbeamten vor einer Beteiligung an „krummen Schachzügen“, da sie nach einem Machtwechsel „die Verantwortung für diese illegalen Methoden“ übernehmen müssten. Ermittlungsrichter seien nicht dazu da, „den Willen des Volkes zu durchkreuzen“.

Die Polizeigewerkschaft Alliance wertete Le Pens Aussagen als Drohungen. Le Pen hatte vergangene Woche eine Befragung durch die Polizei in der Affäre verweigert; sie will erst nach den Wahlen mit den Ermittlern sprechen. Auch die Medien hatte Le Pen bei der Kundgebung am Sonntag scharf attackiert.

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