„Nichts als Lügen und Betrug“ : Krisensitzung in Islamabad nach Trumps Anti-Pakistan-Tweet
Islamabad (dpa) - Der gegen Pakistan gerichtete erste Tweet von US-Präsident Donald Trump im neuen Jahr hat die pakistanische Regierung schwer erbost. Schon wenige Stunden nach der Twitter-Botschaft hatte das Außenministerium den US-Botschafter einbestellt und gegen den Tweet protestiert.
Am Dienstagabend kamen in Islamabad dann Ministerpräsident Shahid Khaqan Abbasi, mehrere Minister, der Armeechef und der Geheimdienstchef zu einer mehrstündigen Dringlichkeitssitzung zusammen.
Trump hatte am 1. Januar geschrieben, die USA hätten Pakistan in den vergangenen 15 Jahren mehr als 33 Milliarden Dollar Hilfe zukommen lassen, als Gegenleistung aber nichts als Lügen und Betrug erhalten. Er erneuerte den Vorwurf, Pakistan gewähre radikalislamischen Taliban aus dem Nachbarland Afghanistan Unterschlupf, während die USA diese in Afghanistan jagten. „Schluss damit!“, schrieb Trump.
In einem nach der Regierungssitzung am Abend veröffentlichten Erklärung hieß es, die jüngsten Äußerungen der US-Führung hätten mit großer Unsensibilität das Vertrauen getroffen, dass über Jahrzehnte aufgebaut worden sei. Es ignoriere zudem die Opfer, die Pakistan im Kampf gegen den Terror erbracht habe.