Kolumbianische Farc lässt letzte Polizisten frei

Bogotá (dpa) - Linke Farc-Rebellen haben am Montag in Kolumbien die letzten zehn Polizisten und Militärs freigelassen, die vor über zehn Jahren entführt worden waren. Unklar ist, wie viele Menschen sich noch in Händen der Guerilla befinden.

Nach Schätzungen könnten es mehrere hundert sein.

Die sechs Polizisten und vier Unteroffiziere des Heeres wurden in einem Hubschrauber der brasilianischen Streitkräfte von der Grenze der Provinzen Meta und Guaviare in die Ortschaft Villavicencio rund 150 Kilometer südöstlich von Bogotá geflogen, wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mitteilte, das die Freilassung überwachte.

Die Geiseln waren von den „Revolutionären Streitkräften Kolumbiens“ (Farc) bei verschiedenen Angriffen in den Jahren 1998 und 1999 entführt worden. Mit ihrer Freilassung erfüllen die Rebellen eine der Bedingungen der kolumbianischen Regierung zur Aufnahme von Friedensverhandlungen.

Präsident Juan Manuel Santos wertete die Freilassung als einen Schritt in der richtigen Richtung. Er reiche jedoch nicht aus, um Friedensgespräche zu beginnen. Erst müssten auch die zivilen Geiseln freigelassen werden, forderte der Staatschef in einer Fernsehansprache. Die kolumbianische Regierung fordert zudem, dass die Rebellen ihre Beziehungen zum Drogenhandel abbrechen und die Angriffe auf die Zivilbevölkerung einstellen.

In einem Kommuniqué, das bei der Übergabe der Geiseln verlesen wurde, bekundeten die Farc ihre Bereitschaft zu Friedensgesprächen. Wie Angehörige der Vermittlungsmission der Zeitung „El Tiempo“ sagten, bekräftigen die Rebellen dabei auch erneut ihren Willen, die Entführungen zur Erpressung von Lösegeld einzustellen. Dies hatte die Farc-Führung bereits im Februar angekündigt.

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