Kataloniens neuer Ministerpräsident dringt auf Abspaltung
Barcelona (dpa) - Der Separatist Carles Puigdemont ist neuer Regierungschef von Katalonien. Der bisherige Bürgermeister von Gerona erhielt am Sonntagabend im Regionalparlament 70 Stimmen der separatistischen Allianz Junts pel Sí (Gemeinsam fürs Ja) und der linksradikalen Partei CUP.
63 Parlamentarier votierten gegen ihn, zwei enthielten sich der Stimme. Der 53-jährige Puigdemont kündigte an, die wirtschaftsstärkste Region Spaniens in einen unabhängigen Staat zu verwandeln.
Der bisherige Regierungschef Artur Mas hatte den Weg zur Wahl des früheren Journalisten durch seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur frei gemacht. Die Abstimmung erfolgte unmittelbar vor Ablauf einer Frist. Wenn bis Mitternacht kein neuer Regierungschef gewählt worden wäre, hätten im März Neuwahlen stattfinden müssen.
Die spanische Zentralregierung betonte erneut, dass sie eine Abspaltung Kataloniens unter keinen Umständen zulassen werde. „Wir haben mehr Mittel als je zuvor, um die Einheit des Landes zu gewährleisten“, sagte Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy in einer Fernsehansprache. „Die Spanier können beruhigt sein.“ Es werde keine Abspaltung Kataloniens geben.