Hun Sen regiert seit 33 Jahren : Kambodscha auf dem Weg zurück zum Ein-Parteien-Staat
Phnom Penh (dpa) - Kambodscha ist auf dem Weg zurück zu einem Ein-Parteien-Staat. Bei der umstrittenen Parlamentswahl konnte die Volkspartei (CPP) des Dauer-Ministerpräsidenten Hun Sen möglicherweise alle 125 Sitze in der Nationalversammlung für sich gewinnen.
Dies geht aus einer internen Analyse der Partei hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. International wird die Wahl von Sonntag massiv kritisiert.
Die USA bezeichneten sie als weder frei noch fair. Andere sprechen von einer „Farce“. Das Auswärtige Amt bezweifelte die Legitimität der Wahl, weil ihr die Auflösung der wichtigsten Oppositionspartei und ein Betätigungsverbot für 118 Oppositionspolitiker vorangegangen seien. „Die Bundesregierung ruft Kambodscha nachdrücklich dazu auf, zu den in der Verfassung und im Friedensabkommen von Paris festgelegten demokratischen Prinzipien zurückkehren, und ist bereit, das Land auf seinem Weg dorthin zu unterstützen.“
Mit dem Wahlerfolg sicherte sich Hun Sen, der das südostasiatische Land bereits seit 33 Jahren regiert, eine weitere Amtszeit. Die wichtigste Oppositionspartei hatte er vergangenes Jahr verbieten lassen, so dass die CPP keinerlei ernsthafte Konkurrenz mehr hatte. Nach Angaben eines Parteisprechers vom Montag kam die ehemals marxistisch-leninistische Partei landesweit auf mehr als 77 Prozent. Das offizielle Ergebnis kommt erst im August.