Messerattacke : IS reklamiert Angriff mit Verletzten in Sibirien für sich
Surgut (dpa) - Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat eine Messerattacke mit sieben Verletzten in der sibirischen Ölstadt Sugut am Samstag für sich reklamiert. Der Angreifer habe zu den „Soldaten des Islamischen Staates“ gehört, meldete das IS-Sprachrohr Amak.
Die Echtheit der Nachricht ließ sich zunächst nicht überprüfen. Sie wurde aber über die üblichen IS-Kanäle verbreitet. Die russische Polizei betrachtete den Vorfall hingegen nicht als möglichen Terroranschlag.
Der Angreifer war am Samstag durch das Zentrum der 2100 Kilometer östlich von Moskau gelegenen Stadt gezogen und hatte sieben Menschen mit einem Messer angegriffen. Als er sich der Festnahme widersetzte, sei er erschossen worden, teilte das Staatliche Ermittlungskomitee mit. Ungewöhnlich war, dass der Leiter der Behörde in Moskau, Alexander Bastrykin, die Ermittlungen an sich zog.
Der Täter wurde als 1994 geborener Einheimischer identifiziert. Es werde geprüft, ob es bei ihm Hinweise auf psychische Störungen gegeben habe.
Russische Medien verwiesen auf Ähnlichkeiten der Attacke mit dem mutmaßlichen Terroranschlag vom Freitag in Finnland. Örtliche Berichte in Surgut stellten auch die Bluttat folgenschwerer dar als die Behörden. So war die Rede davon, dass es mehrere Angreifer mit Messern und Schusswaffen gewesen sein könnten.
Ein zweiter Mann wurde festgenommen. Bei ihm erwies sich nach Polizeiangaben aber, dass er mit dem Angriff nichts zu tun gehabt habe.