„Noch eine unnötige Krise“ : Iran: Europa sollte Trump im Atomstreit nicht folgen
Teheran/New York (dpa) - Der Iran hat Europa dazu aufgerufen, im Atomstreit mit Teheran nicht dem Konfrontationskurs von US-Präsident Donald Trump zu folgen.
„Das Atomabkommen (mit dem Iran) ist ein seltener Sieg der Diplomatie über die Konfrontation. Es zu unterlaufen, wäre ein Fehler“, schrieb Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif am Sonntag (Ortszeit) in einem Gastbeitrag für die „New York Times“. „Europa sollte Washingtons Entschlossenheit nicht nachgeben (...). Das würde genau die gleichen Dynamiken wie vor dem Atomabkommen in Gang setzen.“
Die Äußerung Sarifs kommt kurz vor einer angekündigten neuen Einschätzung Trumps zu Irans Einhaltung des Atomdeals. Diese wird Anfang dieser Woche erwartet. Bislang weigert sich Trump beharrlich, Teheran zu bescheinigen, dass das Land das Abkommen einhält. Die US-Regierung behält sich deshalb einen Ausstieg aus dem Deal vor.
Die USA seien entschlossen, „noch eine unnötige Krise“ zu provozieren - etwa indem sie das iranische Raketenprogramm oder Teherans Einfluss im Nahen Osten anprangerten, schrieb Sarif weiter. Irans militärische Aktivitäten seien komplett defensiv und stünden im Einklang mit dem Völkerrecht. Raketen entwickle sein Land ausschließlich für Abschreckung und Selbstverteidigung.