Regierung will Liberalisierung : Hohe Beteiligung bei Abtreibungsreferendum in Irland
Dublin (dpa) - Beim Referendum über eine Streichung des strikten Abtreibungsverbots in der irischen Verfassung zeichnet sich eine hohe Beteiligung ab. Das berichtete die öffentlich-rechtliche irische Rundfunkanstalt RTÉ am .
Die Regierung von Premierminister Leo Varadkar rief die etwa 3,2 Millionen Wahlberechtigten dazu auf, für die Streichung des achten Verfassungszusatz zu stimmen und damit den Weg für eine liberalere Gesetzgebung zum Schwangerschaftsabbruch freizumachen. „Es ist ein großes Ja von mir“, schrieb er auf Twitter nach der Stimmabgabe.
Im katholisch geprägten Irland gilt eines der strengsten Abtreibungsverbote in der Europäischen Union. Wer dagegen verstößt, kann mit bis zu 14 Jahren Gefängnis bestraft werden. Selbst nach einer Vergewaltigung ist in Irland ein Schwangerschaftsabbruch untersagt.
Per Verfassungszusatz von 1983 sind ungeborene Kinder genauso in ihrem Recht auf Leben geschützt wie ihre Mütter. Das macht Kritikern zufolge Abtreibungen in dem Land faktisch unmöglich. Durch das Referendum soll dem Parlament die Möglichkeit gegeben werden, Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche zu legalisieren.