Flüchtlinge Großbritannien will Eurotunnel mit 10 Millionen Euro sichern

London/Calais (dpa/Red) - Die britische Regierung ist alarmiert über die Flüchtlingssituation im nordfranzösischen Calais und will zusätzliche Millionen für die Sicherheit des Tunnels unter dem Ärmelkanal ausgeben.

Arbeiter vor einem Zaun, der die Flüchtlinge davon abhalten soll, die Ärmelkanalpassage mithilfe einer der Fähren oder durch den Eurotunnel zu überqueren.

Arbeiter vor einem Zaun, der die Flüchtlinge davon abhalten soll, die Ärmelkanalpassage mithilfe einer der Fähren oder durch den Eurotunnel zu überqueren.

Foto: Etienne Laurent

Die Lage sei „sehr besorgniserregend“, sagte Premierminister David Cameron am Mittwoch während eines Besuchs in Singapur.

Innenministerin Theresa May kündigte an, 7 Millionen Pfund (9,9 Mio Euro) zusätzlich bereitzustellen, um die Sicherheit am Eingang des Tunnels auf der französischen Seite zu erhöhen. Sie wollte noch am Mittwoch ein Krisentreffen in London leiten. Vergangene Woche hatte der Betreiber des Eisenbahntunnels unter dem Ärmelkanal, Eurotunnel, von Frankreich und Großbritannien 9,7 Millionen Euro für den Schutz vor Migranten in Calais verlangt, die nach England wollen.

Anfang der Woche hatten laut Polizei erneut Hunderte Migranten versucht, durch den Tunnel von Calais nach Großbritannien zu kommen, wo sie sich bessere Chancen auf Asyl und bessere Lebensbedingungen erhoffen. Es gab dabei in den vergangenen Wochen bereits mehrere tödliche Unfälle. Bis zu 5000 Flüchtlinge sind nach Britischen Angaben in Calais auf dem Weg nach England gestrandet.

Am Mittwochmorgen meldete die Zeitung Guardian, dass es bei einem erneuten Massenansturm auf das Eurotunnel-Gelände zu einem weiteren Todesfall gekommen sei. Ein Flüchtling sudanesischer Herkunft wurde demnach von einem Truck überrollt. Es handele sich um den bereits neunten Todesfall seit Juni.

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