Mit Moskau verbündet : Gabriel besucht Weißrussland: Anzeichen der Öffnung fördern
Minsk (dpa) - Als erster deutscher Außenminister seit sieben Jahren führt Sigmar Gabriel (SPD) an diesem Freitag bilaterale politische Gespräche in Weißrussland.
„Wir wollen mit diesem Land mehr und bessere Beziehungen haben“, sagte Gabriel vor den Treffen mit seinem Kollegen Wladimir Makej und Präsident Alexander Lukaschenko in Minsk. Lukaschenko führt die Ex-Sowjetrepublik seit 23 Jahren autoritär und in enger Anlehnung an Russland. Deshalb gab es kaum ranghohe Kontakte mit Minsk. Bis 2016 stand Lukaschenko auf der EU-Sanktionsliste.
Es habe aber in den vergangenen zwei Jahren eine „vorsichtige Annäherung“ zwischen Weißrussland und der EU gegeben, sagte Gabriel: „Diese Annäherung wollen wir weiter unterstützen.“ Lukaschenko wird eventuell auch am Gipfel der Östlichen Partnerschaft der EU am 24. November in Brüssel teilnehmen.
„Wir sollten versuchen, diese Ansätze zu verstärken“, sagte auch der Vorsitzende der Deutsch-Belarussischen Gesellschaft, Rainer Lindner, über die Öffnung in Minsk. Zugleich sollten Deutschland und andere EU-Staaten darauf bestehen, dass Lukaschenko Rechtsstaatlichkeit und Demokratie künftig stärke, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Gabriel kündigte an, er wolle Fragen der Menschenrechte ansprechen.