Geld aus Libyen für Wahlkampf : Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy in Polizeigewahrsam
Paris (dpa) - Der frühere französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy ist im Rahmen von Justizermittlungen in Polizeigewahrsam genommen worden. Es geht dabei um Vorwürfe, wonach für Sarkozys Wahlkampf 2007 Gelder aus Libyen geflossen sein sollen.
Das bestätigte eine mit der Sache vertraute Person der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Paris. Zuvor hatten die französische Nachrichtenagentur AFP und französische Medien darüber berichtet.
Der konservative Politiker werde in Nanterre bei Paris befragt. Offen blieb zunächst, wie lange die Anhörung dauern sollte. Nach ergänzenden Informationen von AFP hörten Ermittler auch den engen Sarkozy-Vertrauten und Ex-Minister Brice Hortefeux an. Hortefeux wurde demnach aber nicht in Gewahrsam genommen.
Premierminister Édouard Philippe lehnte es in einem Interview ab, das Vorgehen der Justiz zu kommentieren. Er habe mit Sarkozy gelegentlich „schwierige Beziehungen“ gehabt, sagte der aus dem konservativen Lager stammende Philippe dem Fernsehsender BFMTV.