FDP fordert Klarheit über Abzug aus Afghanistan

München (dpa) - Der Chicagoer Nato-Gipfel im Mai soll nach den Worten von FDP-Verteidigungspolitikerin Elke Hoff Klarheit über den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan bringen.

Wenn der afghanische Präsident Hamid Karzai die Forderung bekräftige, dass die internationale Gemeinschaft schon 2013 abziehen solle, „entzieht er dem Isaf-Auftrag einen wesentlichen Teil seiner Legitimation“, sagte Hoff dem „Focus“. „Die Nato-Verbündeten sind keine Besatzer und gerade auch auf Bitten der afghanischen Regierung im Land“, fügte sie hinzu. Sonst sei die Mission sinnlos.

Einen Abzugswettlauf der am Afghanistan-Einsatz beteiligten Länder erkennt die Verteidigungspolitikerin nach eigenen Worten nicht. „Wir sind alle aufeinander angewiesen - auch beim Abzug“, sagte Hoff. Die USA ließen ihre Partner nicht im Stich: „Es besteht etwa auch weiter die Zusicherung, dass uns die Amerikaner bei unserem größten Problem helfen: der Rettung Verwundeter mit notwendigen Hubschraubern.“

Karzais Vorstoß und seine Gespräche mit den Taliban wertet Hoff als Indiz dafür, dass er über 2014 hinaus an der Macht bleiben will - obwohl die Verfassung Afghanistans dies verbietet. „Ist die Internationale Gemeinschaft weg, steht auch die Verfassung wieder zur Debatte“, sagte sie.

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