Ex-Rebellen umstellen libysche Stadt Bani Walid

Tripolis/Bengasi (dpa) - Nach einem Wiederaufflammen der Kämpfe in der einstigen Gaddafi-Hochburg Bani Walid haben ehemalige Rebellen die Stadt umstellt.

Der Vorsitzende des Übergangsrates der Stadt sagte im libyschen Fernsehen, die Angreifer, die am Montag einen Stützpunkt der „Revolutionäre“ in Bani Walid angegriffen und unter ihre Kontrolle gebracht hätten, gehörten zu den „Überbleibseln des Gaddafi-Regimes“. Sie hätten während des Krieges im vergangenen Jahr mit Seif al-Islam, einem der Söhne des im Oktober getöteten Machthabers Muammar al-Gaddafi, gekämpft.

Ein Reporter des Nachrichtensenders Al-Arabija meldete, in den vergangenen Stunden seien ehemalige Revolutionstruppen aus Bengasi und anderen Städten nach Bani Walid gefahren. Sie hätten gesagt, sie wollten „die Stadt ein zweites Mal befreien“. Bis zum Abend seien jedoch keine Schüsse gefallen.

Der Innenminister der Übergangsregierung, Fausi Abdel Aal, hatte zuvor in einer Fernsehansprache gesagt, wer mit dem alten Regime sympathisiere, habe keine Gnade zu erwarten. Am Montag waren bei dem Angriff in Bani Walid nach seinen Angaben fünf „Revolutionäre“ getötet und 20 Menschen verletzt worden. Bani Walid hatte neben Gaddafis Heimatstadt Sirte im vergangenen Herbst zu den letzten Bastionen des alten Regimes gezählt.

Seit dem endgültigen Ende des Regimes im Oktober hatte es in Libyen vereinzelte Gewaltausbrüche gegeben, bei denen es zum Teil auch Tote gab. In den meisten Fällen steckten persönliche Streitereien oder Rivalitäten dahinter, die mit den im Krieg verteilten Waffen ausgetragen wurden. In einer Stadt im Westen ging es um einen Konflikt zwischen Ex-Rebellentruppen und Bewohnern einer Nachbarstadt, die von den ehemaligen Kämpfern als „Gaddafi-Freunde“ beschimpft worden waren.

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