Eurokrise: Die Angst vor der Athen-Pleite

Deutsche-Bank-Chef warnt vor unabsehbaren Folgen.

Athen. Die europäischen Partner verlieren zunehmend die Geduld mit Griechenland. Der Chef der Eurogruppe, Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker, forderte weitere Anstrengungen von Athen und schloss im Gegenzug auch eine Insolvenz nicht mehr aus.

Allein die Möglichkeit, dass so etwas passieren könnte, sollte den Griechen „dort Muskeln verleihen, wo sie im Augenblick noch ein paar Lähmungserscheinungen haben“, sagte Juncker.

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann warnte vor einer Insolvenz Griechenlands. In einem solchen Fall würde es zu kaum vorstellbaren Kollateralschäden kommen. Eine besondere Gefahr sei die der Ansteckung anderer Krisenländer. „Es geht nicht nur um Griechenland, sondern um Europa.“ Er betonte: „Wenn Griechenland fällt, öffnen wir eine neue Büchse der Pandora.“

Am Sonntag Abend gingen mehrstündige Unterredungen der griechischen politischen Führung ohne konkretes Ergebnis zu Ende. Die Stimmung war nach Ende der Sitzung schlecht: „Das Land kann die Maßnahmen nicht ertragen. Ich kämpfe mit jedem Mittel um sie abzuwenden“, sagte der Präsident der konservativen Partei Nea Dimokratia nach der Sitzung mit Regierungschef Lucas Papademos. Es ging um die von den internationalen Geldgebern Griechenlands geforderten zusätzlichen Sparanstrengungen.

Knackpunkt in den Gesprächen mit den Chefs der Sozialisten, Konservativen und der Laos-Partei waren die von den Geldgebern verlangten Lohnkürzungen auch im privaten Sektor, die bis zu 25 Prozent weniger Einkommen für die Arbeitnehmer bedeuten könnten. Papademos braucht innenpolitische Unterstützung für eine Einigung — andererseits droht die Staatspleite, wenn ein weiteres Rettungspaket von mindestens 130 Milliarden Euro für Athen ausbleibt.

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