Frankfurter Flughafen : Erneut Abschiebeflug nach Afghanistan gestartet
Kabul/Frankfurt (dpa) - Zum achten Mal ist ein Abschiebeflug von Deutschland nach Afghanistan gestartet. Die Maschine hob nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch gegen 19.00 Uhr mit 27 Afghanen an Bord vom Frankfurter Flughafen ab, darunter zwei sogenannte Gefährder.
Der Großteil der Gruppe kommt demnach aus Bayern, einer aus Hessen. Die Maschine sollte über Tiflis in die afghanische Hauptstadt Kabul fliegen. Den Informationen zufolge sollte in Kabul geprüft werden, ob es Eilentscheidungen gegen die Abschiebungen gab - diese Passagiere würden dann zurückkehren.
Am Frankfurter Flughafen demonstrierten rund 500 Aktivisten gegen die Maßnahme. Dabei waren Plakate mit der Aufschrift „Kein Mensch ist illegal“ zu sehen. In Sprechchören hieß es „Um Europa keine Mauer, Bleiberecht für alle und auf Dauer“. Afghanische Behörden hatten zuvor die geplante Ankunft eines Abschiebeflugs aus Deutschland für Donnerstagmorgen bestätigt.
Abschiebungen nach Afghanistan sind umstritten, weil es inzwischen landesweit Gefechte und Anschläge der radikalislamischen Taliban und der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gibt. Zuvor hatte Deutschland seit Dezember 2016 mit sieben Sammelflügen insgesamt 128 Männer nach Afghanistan zurückbringen lassen.