Einigung in Brüssel: Vier weitere Monate für Athen
Brüssel (dpa) - Das hoch verschuldete Griechenland kann auf weitere Finanzhilfen von Deutschland und den anderen Euro-Partnern hoffen. Die Regierung in Athen muss allerdings nach stundenlangen Verhandlungen am Freitag harte Bedingungen akzeptieren.
Nur wenn die Regierung Anfang der Woche akzeptable Spar- und Reformvorschläge vorlegt, soll das eigentlich Ende Februar auslaufende Hilfsprogramm um weitere vier Monate verlängert werden.
„Heute Abend gab es den ersten Schritt, um wieder Vertrauen aufzubauen“, sagte Eurogruppen-Chef Dijsselbloem in Brüssel. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) erklärte: „Wir haben versucht, die Vereinbarungen so zu machen, dass Griechenland damit zurande kommen kann, wir unserer Verantwortung aber auch gerecht werden.“
Griechenland muss nun bis Montagabend eine Liste mit Details zu seinen Spar- und Reformzielen vorlegen. Diese wird dann von den „Institutionen“ - gemeint sind die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) - geprüft. Dann müssen noch die Euro-Staaten zustimmen. Noch in der nächsten Wochen könnte dann auch der deutsche Bundestag mit dem Verlängerungsantrag befasst werden.
Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis gab sich zuversichtlich und nannte die Einigung als Teilerfolg für die griechische Regierung. „Von heute an, sind wir die Co-Autoren unseres Schicksals.“ Griechenland werde Reformen umsetzen, die es gemeinsam mit seinen Partnern diskutiere.
Sein Land will das Hilfsprogramm bis zum 30. Juni inklusive der Spar- und Reformauflagen erfolgreich abschließen. Ohne eine solche Vereinbarung hätte Griechenland in Kürze eine Staatspleite gedroht. Die Regierung unter dem linken Ministerpräsidenten Alexis Tsipras hatte sich bis zuletzt beharrlich geweigert, im Gegenzug zu Finanzhilfen weiter Spar- und Reformauflagen zu akzeptieren.