Die Welt erwartet Mensch Nummer 7.000.000.000

Die Bevölkerung wächst rapide, vor allem in Afrika und Asien. Die Marke von sieben Milliarden wird jetzt geknackt.

Düsseldorf. In diesen Tagen wird die Weltbevölkerung die nächste Milliarden-Schwelle überschreiten. Die Vereinten Nationen (UN) haben errechnet, dass bis Ende Oktober sieben Milliarden Menschen auf der Welt leben werden. Damit ist die Bevölkerung in nur zwölf Jahren um eine weitere Milliarde gewachsen.

Wo und wann genau der Erdenbürger Nummer 7 000 000 000 das Licht der Welt erblickt, weiß niemand. Möglicherweise ist er schon da. Die UN sind auf Prognosen angewiesen. Wahrscheinlich ist, dass die Geburt nicht im schrumpfenden Deutschland stattfindet, sondern in Asien oder in Afrika, wo eine Frau im Durchschnitt fünf Kinder bekommt.

Im Lauf der Menschheitsgeschichte hat sich das Wachstumstempo enorm gesteigert: Kurz nach 1800 wurde die erste Milliarde erreicht, 1927 die zweite. Danach schossen die Wachstumsraten in die Höhe. Seit rund 20 Jahren steigt nach Angaben der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung immerhin die Geschwindigkeit des Wachstums nicht mehr. Die Menschheit wächst pro Jahr ungefähr um die Einwohnerzahl Deutschlands: rund 80 Millionen Menschen.

Dabei fällt die Entwicklung in der Welt höchst unterschiedlich aus. Europa schrumpft, Asien und vor allem Afrika wachsen schnell.

Ein Beispiel: Derzeit haben Deutschland und Äthiopien beide etwas mehr als 80 Millionen Einwohner. In 40 Jahren jedoch wird es voraussichtlich 174 Millionen Äthiopier geben, aber nur noch 72 Millionen Deutsche.

Die Folgen des Wachstums: Der Bedarf an Land, Energie und vor allem Lebensmitteln steigt, denn schon heute lebt rund eine Milliarde Menschen in Hunger. Befürchtet wird, dass der Kampf um Ressourcen härter wird, Kriege um Wasser werden nicht ausgeschlossen, Fluchtbewegungen dürften zunehmen.

Optimisten halten aber dagegen, dass sich apokalyptische Voraussagen über die Folgen des Bevölkerungswachstums bislang noch nie bewahrheitet haben. Vieles hat sich positiver entwickelt als früher einmal befürchtet — nicht nur wegen der Verbreitung neuer Verhütungsmethoden, sondern auch wegen der besseren Verwertungskette in der Landwirtschaft.

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