Entspannungssignal : Die USA und Südkorea verzichten auf Manöver während Olympia
Seoul/Washington (dpa) - Auf seine Drohungen mit dem „Atomwaffenknopf“ im Konflikt mit Nordkorea hat US-Präsident Donald Trump überraschend ein Entspannungssignal folgen lassen.
Mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In vereinbarte er, dass die Streitkräfte der USA und Südkoreas keine gemeinsamen Manöver während der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang im nächsten Monat abhalten. Das teilten Moons Büro sowie das Weiße Haus nach einem Telefonat der beiden mit.
Die Manöver lösen regelmäßig Protest aufseiten des isolierten kommunistischen Regimes im Norden aus, das den USA Angriffsvorbereitungen unterstellt. Washington und Seoul bestreiten das. Pentagon-Sprecher Robert Manning erklärte, das Verteidigungsministerium unterstütze die Entscheidung von Präsident Trump, die gemeinsamen Übungen mit Südkorea zu verschieben.
Nach dem jüngsten Test einer neuen nordkoreanischen Interkontinentalrakete hatte der UN-Sicherheitsrat erst vor Weihnachten die Sanktionen gegen das Land noch mal verschärft. Pjöngjang hatte angegeben, mit der Rakete das gesamte US-Festland erreichen zu können.
Beide Präsidenten erklärten, „alles dafür zu tun, dass die Olympischen Spiele in Pyeongchang sicher und erfolgreich ausgerichtete werden“. Trump habe außerdem bekräftigt, eine Delegation nach Pyeongchang zu schicken, einschließlich „seiner Familie“, hieß es aus Moons Büro. Das Weiße Haus bestätigte lediglich, dass Trump eine Abordnung schicken wolle.
Den südkoreanischen Angaben zufolge sicherte Trump auch seine Hilfe für den innerkoreanischen Dialog zu. Die USA würden Moon zu 100 Prozent unterstützen, wurde Trump zitiert. Moon hatte zuvor den USA vorgeschlagen, ihre Militärmanöver mit Südkorea zu verschieben.