Brüchige Waffenruhe: Israel hält sich zurück

Tel Aviv/Gaza (dpa) - Israel hat nach eigenen Angaben erstmals seit Beginn der neuen Runde der Gewalt Raketenangriffe aus dem Gazastreifen unbeantwortet gelassen. Militante Palästinenser hätten bis Freitag trotz einer geltenden Waffenruhe vier Raketen Richtung Israel abgeschossen, teilte das Militär mit.

Es habe jedoch trotz anderslautender Berichte aus dem Gazastreifen keine israelischen Gegenangriffe gegeben, hieß es.

Eine der vier Raketen, die auf die Stadt Aschdod zielte, sei von der Raketenabwehr noch in der Luft zerstört worden. Die anderen drei seien ohne Folgen in unbewohntem Gebiet eingeschlagen. Es habe weder Opfer noch Schäden gegeben. Viele Schulen in der Region um den Gazastreifen blieben dennoch am Freitag den sechsten Tag in Folge geschlossen.

Auslöser der schwersten Kämpfe seit vergangenem August war die Tötung des Chefs der radikalen Palästinenserorganisation Volkswiderstandskomitee, Zuher al Kesi, und eines seiner Helfer vor einer Woche. Er habe einen Terroranschlag gegen Israel geplant, lautete die Begründung Israels.

Auf palästinensischer Seite gab es bei israelischen Angriffen bis zum Beginn der Waffenruhe am Dienstag 26 Tote und mehr als 80 Verletzte. In Israel erlitten mehr als zehn Menschen Verletzungen. Etwa 300 Raketen und Mörsergranaten wurden auf Israel abgefeuert.

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