Verhandlungen : Brexit: London fordert mehr „Flexibilität“ und ärgert die EU
Großbritannien plant für 2019 den historischen Bruch mit der Europäischen Union. Doch die Vorbereitungen gestalten sich äußerst zäh.
London/Brüssel. Vor der nächsten Runde der Brexit-Verhandlungen herrscht große Skepsis. Weder die Europäische Union noch Großbritannien erwarten von den am Montag (17 Uhr) beginnenden Gesprächen große Fortschritte - und das trotz wachsenden Zeitdrucks vor dem für 2019 geplanten EU-Austritt des Vereinigten Königreichs und der Unsicherheit für Millionen Bürger und Tausende Unternehmen.
Die britsche Regierung drang am Sonntag abermals darauf, den EU-Austritt und die künftigen Beziehungen beider Seiten gleichzeitig zu besprechen - nötig sei mehr „Flexibilität“, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums von Brexit-Minister David Davis. Die in den vergangenen Tagen vorgelegten Positionspapiere aus London zeigten, dass beide Themenkreise untrennbar miteinander verbunden seien.
Die EU-Kommission will dies keinesfalls. Sie besteht auf einem stufenweisen Prozess, weil sie zunächst ihre Forderungen an Großbritannien durchsetzen will. Dazu gehören Zahlungen von bis zu 100 Milliarden Euro für gemeinsam eingegangene Finanzzusagen. London akzeptiert zwar, dass es Verpflichtungen gibt, schweigt aber über den Umfang. Die EU verlangt, dass man sich nächste Woche zumindest bei der Berechnungsmethode näher kommt.