Berichte über US-Soldaten in der Ukraine gefährden Waffenruhe
Moskau/Kiew (dpa) - Im Ukraine-Konflikt droht nach russischen Berichten über den Einsatz von ersten US-Soldaten in dem krisengeschüttelten Land neue Gefahr für die brüchige Waffenruhe.
In der westukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg) sollten noch bis zu 300 US-Soldaten eintreffen, sagte der Sprecher des Außenministeriums in Moskau, Alexander Lukaschewitsch. „Es ist klar, dass sie dem Land keinen Frieden bringen werden“, sagte er. Das ukrainische Verteidigungsministerium dementierte die Angaben aus Russland: „Diese Information entspricht nicht der Wirklichkeit“, sagte Sprecher Alexander Poronjuk.
US-Amerikaner sollen ukrainische Soldaten im Umgang mit Waffen schulen. US-Medien hatten zuletzt von Plänen für eine Ausbildungszeit vom 5. März bis 31. Oktober in der Westukraine berichtet. Der US-Informationsdienst „Defense News“ schrieb von einer geplanten Stationierung der Truppen auf dem Übungsgelände Jaworiw bei Lemberg an der polnischen Grenze. Dort befindet sich ein Internationales Zentrum für Friedenssicherung und Sicherheit - rund 1000 Kilometer vom Kriegsgebiet Donbass entfernt.
Der Sicherheitsrat in Kiew hatte am 19. Februar die Präsenz ausländischer Truppen in der Ukraine genehmigt. Allerdings steht nach offiziellen Angaben noch eine Parlamentsentscheidung dazu aus. Großbritannien hatte vergangene Woche angekündigt, 75 Militärberater nach Kiew zu schicken. Russland sieht darin genau wie in möglichen westlichen Waffenlieferungen eine Gefahr für seine Sicherheit.
Mit Blick auf den Ukraine-Konflikt begann das russische Militär ein groß angelegtes Manöver mit 2000 Soldaten. Im Südlichen Wehrbezirk sollen sie bis 10. April den Einsatz von Boden-Luft-Raketen üben, wie das Verteidigungsministerium mitteilte.
Kremlchef Wladimir Putin forderte in Moskau erneut eine Umsetzung des Friedensplans für die Ostukraine. Den Westen rief er bei einem Treffen mit dem italienischen Regierungschef Matteo Renzi auf, Einfluss auf die proeuropäische Führung in Kiew auszuüben.