Sapad : Berichte: Russland übte mit Manöver Angriff auf Baltikum
Brüssel/Moskau (dpa) - Russland hat bei dem umstrittenen Großmanöver Sapad (Westen) im September nach Ansicht westlicher Militärexperten keine Terrorabwehr, sondern einen Angriff auf Nato-Mitglieder geübt.
„Bei Sapad ist klar für einen großen zwischenstaatlichen Konflikt trainiert worden“, sagte eine Nato-Sprecherin in Brüssel auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Die „Bild“-Zeitung berichtete unter Berufung auf nicht genannte westliche Geheimdienstler, bei dem russisch-weißrussischen Manöver sei es um einen Angriff auf die baltischen Staaten gegangen. Nach diesen Angaben wurden mit Flügen von Langstreckenbombern über Nord- und Ostsee potenziell auch Attacken auf Deutschland, Polen, die Niederlande und die skandinavischen Länder simuliert.
Nato-Sprecherin Oana Lungescu machte sich diese Darstellung nicht zu eigen. Geheimdienstberichte würden nicht kommentiert, sagte sie, fügte aber hinzu: „Umfang und Ausdehnung des Manövers Sapad 2017 waren deutlich größer, als Russland vorher angekündigt hatte.“ Die Nato habe dies im Nato-Russland-Rat im Oktober kritisiert.