Belgischer König hält Weihnachtsansprache auf Deutsch

Brüssel (dpa) - Belgiens neuer König Philippe (53) hat als erster Monarch des Landes zu Weihnachten eine Ansprache auch komplett in deutscher Sprache gehalten. Dies war eine Premiere in der Geschichte des Königreichs, meldete die belgische Nachrichtenagentur Belga.

Üblicherweise beschränken Belgiens Monarchen sich bei offiziellen Reden auf zwei Versionen in Französisch und Niederländisch. Philippe wolle damit ein Zeichen setzen und die Einheit des Landes betonen. In Belgien leben knapp 80 000 deutschsprachige Einwohner im Grenzgebiet zu Deutschland. Deutsch ist die dritte Amtssprache des Landes.

Sein Vater, König Albert II., hatte sich bei solch offiziellen Anlässen immer mit einigen Sätzen in Deutsch begnügt. Albert II. hatte im Juli nach 20 Jahren Regentschaft in einer feierlichen Zeremonie den Thron an seinen Sohn Philippe übergeben. Der König gilt in Belgien als Symbol für die Einheit des Landes, das im Sprachenstreit zwischen französischsprachigen Wallonen und Niederländisch sprechenden Flamen gespalten ist.

Philippe beschwor in seiner Rede den Zusammenhalt Belgiens und sagte: „Es ist wichtig, Bindungen zwischen allen Bestandteilen unserer Gesellschaft zu knüpfen.“ Dazu gehörten auch „Bindungen zwischen allen Belgiern“. In seiner neuen Rolle habe er die Absicht, „diesen Dialog mit Ihnen allen fortzusetzen und zu vertiefen.“ Im Mai kommenden Jahres stehen die nächsten Wahlen an - sie gelten als Bewährungsprobe für Philippe.

Der Monarch sprach zu seinen Untertanen vom Palast aus; vor einer mit goldenen Kugeln geschmückten Tanne stehend. Der Monarch benötigte für seine Rede in Französisch mehr als sechs Minuten, in Deutsch über acht Minuten, da die Aussprache etwas schleppend war. Am Ende der Rede zeigte das Video Bilder von der umjubelten Thronbesteigung im Sommer.

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