"Rassistisch motivierten Hassverbrechen" Antisemitische Schmierereien auf Synagoge und Schaufenstern in London

London · Nach der Entdeckung antisemitischer Schmierereien an einer Londoner Synagoge und mehreren Schaufenstern hat die britische Polizei Ermittlungen wegen eines "rassistisch motivierten Hassverbrechens" eingeleitet.

 In London ermittelt die Polizei wegen antisemitischer Schmiereien. Symbolbild.

In London ermittelt die Polizei wegen antisemitischer Schmiereien. Symbolbild.

Foto: picture alliance / Lauren Hurley/Lauren Hurley

Nach der Entdeckung antisemitischer Schmierereien an einer Londoner Synagoge und mehreren Schaufenstern hat die britische Polizei Ermittlungen wegen eines "rassistisch motivierten Hassverbrechens" eingeleitet. Die Gebäude in den Stadtteilen Hampstead und Belsize Park wurden mit Davidsternen und den Zahlen 9/11 besprüht. Die Schmierereien scheinen Bezug zu nehmen auf die Verschwörungstheorie, dass in Wirklichkeit Juden hinter den islamistischen Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA stünden.

Die Schmierereien wurden nur wenige Stunden nach einem Angriff auf Juden entdeckt, die im Haus eines Rabbiners im US-Bundesstaat New York das jüdische Chanukka-Fest gefeiert hatten. Dabei waren fünf chassidische Juden verletzt worden, zwei von ihnen lebensgefährlich.

Kev Hailes von der Londoner Polizei bezeichnete die Schmierereien als einen "eindeutig besorgniserregenden Vorfall". Die Schmierereien würden so schnell wie möglich entfernt. Es seien bereits Ermittlungen zu den Tätern eingeleitet worden, außerdem gingen Polizisten in den betroffenen Vierteln auf Streife, um den Bürgern Sicherheit zu geben.

Der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, reagierte auf die Vorfälle mit einer Botschaft der "Liebe und Solidarität" an die jüdischen Gemeinden. Es sei "schrecklich", dass das Chanukka-Fest mit einer Botschaft der Hoffnung begonnen habe und "wir am letzten Tag vor antisemitischen Schmierereien in London und einem furchtbaren Stichwaffenangriff bei einer Feier in New York stehen". Corbyn wird vorgeworfen, nichts gegen Antisemitismus innerhalb seiner Partei unternommen zu haben.

(AFP)
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