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Anti-Terror-Einsatz: Islamisten in Frankreich festgenommen

Paris (dpa) - Nach der grausamen Mordserie von Toulouse verschärft Frankreich den Druck auf radikale islamistische Gruppen. Bei mehreren Razzien nahmen Anti-Terror-Einheiten am frühen Freitagmorgen 19 Verdächtige vorläufig fest und beschlagnahmten Waffen.

Bei den Durchsuchungen seien unter anderem Sturmgewehre der Marke Kalaschnikow entdeckt worden, sagte Präsident Nicolas Sarkozy dem Radiosender Europe 1. In direkter Verbindung mit der Mordserie des Toulouse-Attentäters Mohamed Merah stehe der Einsatz aber nicht.

Merah hatte im März sieben Menschen erschossen. Bevor er am Donnerstag vergangener Woche bei der Stürmung seiner Wohnung getötet wurde, hatte er sich selbst als Mudschahedin (Gotteskrieger) bezeichnet und erklärt, dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahezustehen.

Für mögliche Verbindungen Merahs zu einer islamistischen Gruppe namens Forsane Alizza gibt es bislang keine Beweise. Ihr Anführer Mohammed Achamlane gehörte am Freitag zu den Festgenommenen. Die Organisation war erst vor wenigen Wochen verboten worden. Innenminister Claude Guéant hatte ihr vorgeworfen, die Mitglieder im bewaffneten Kampf auszubilden.

Die Razzien am Freitagmorgen fanden nach Angaben der Ermittler in Toulouse, aber auch im Großraum von Paris, Nantes und Marseille statt. Verantwortlich für den Einsatz waren der Inlandsgeheimdienst (DCRI) und Anti-Terror-Ermittler der Pariser Polizei. Sie wurden an manchen Orten von Spezialkräften der Eliteeinheit RAID unterstützt. „Es wird an anderen Orten weitere Einsätze geben“, kündigte Sarkozy an. In Frankreich lebe man nicht mit Kalaschnikows im Haus.

Nach Pariser Medienberichten wurden gegen 17 der 19 Festgenommenen Polizeigewahrsam angeordnet. Im Anschluss an die Vernehmungen sollte über mögliche Haftbefehle entschieden werden. „Das sind Leute, die sich im Internet (...) auf den Heiligen Krieg und eine extremistische radikale Ideologie berufen“, kommentierte Guéant. Vorwürfe, die Polizeiaktion sei nur eine PR-Aktion im laufenden Präsidentschaftswahlkampf, wies er entschieden zurück.

Am Abend vor den Razzien war der Attentäter von Toulouse nach tagelangen Diskussionen in einem Vorort seiner Heimatstadt beigesetzt worden. Der Bestattungsort Merahs hatte zuletzt für hitzige Debatten gesorgt. Nachdem die von Angehörigen gewünschte Überführung des Leichnams nach Algerien am Widerstand der dortigen Behörden gescheitert war, hatte es zunächst danach ausgesehen, als würde am Donnerstag auch die geplante Beerdigung in Mohamed Merahs Heimatstadt Toulouse scheitern. Der dortige Bürgermeister Pierre Cohen hatte es als „nicht angebracht“ bezeichnet, Merah dort zu beerdigen, wo er seine Bluttaten verübt habe.

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