Alarm in Washington: Mini-Hubschrauber landet vor Kapitol
Washington (dpa) - Sicherheitsalarm in Washington: Ein 61-Jähriger Amerikaner ist in einem Mini-Hubschrauber ungehindert in die Flugverbotszone der US-Hauptstadt eingedrungen und vor dem Kongress gelandet.
Der Hobby-Flieger wollte mit der zuvor angekündigten Aktion gegen den Einfluss des „großen Geldes“ auf den US-Wahlkampf protestieren. Sicherheitsexperten sprachen von einer erneuten schweren Panne: Was wäre, wenn Terroristen Drohnen einsetzen würden?
„Chaos in der US-Hauptstadt“, kommentierte der TV-Sender CNN. Der Luftraum über dem Kapitol - dem Sitz des Parlaments - und dem nahe gelegenen Weißen Haus gilt als extrem geschützt. US-Medien fragten am Donnerstag, warum der Mini-Hubschrauber nicht abgefangen wurde - zumal die Behörden zuvor über die Aktion informiert worden seien. Der Pilot wurde festgenommen und verhört.
Der Vorfall ereignete sich am frühen Mittwochnachmittag. Zunächst zeigten mehrere TV-Sender Bilder des Tragschraubers, der in einem Außensitz einer Person Platz bietet, auf dem Rasen vor dem Kapitol. Spezialkräfte der Polizei untersuchten den Mini-Copter auf Sprengstoff, wurden aber nicht fündig. Das Gelände um den Kapitolshügel wurde über Stunden weiträumig abgesperrt.
Die Kapitols-Polizei identifizierte den Mann als Doug Hughes, ein Postbote aus Florida. Dieser hatte seine Protestaktion zuvor in einem Video angekündigt, das die Zeitung „The Tampa Bay“ veröffentlichte. Er werde den Luftraum bewusst verletzten, habe aber keinerlei böse Absichten. „Terroristen kündigen ihre Aktionen nicht vorher an.“ Er habe in seinem Flug-Vehikel mit dem Logo der US-Post über 500 Protestbriefe an alle Kongressmitglieder geladen.
Seine Aktion richte sich gegen die Wahlkampffinanzierung. Die Regierungen würden immer abhängiger von „Big Money“ - dem großen Geld. Er habe nicht warten wollen, „bis das Land zu Bruch geht“.