Demokrat Jones gewinnt Senats-Nachwahl : Alabama-Niederlage von Moore ist schwere Schlappe für Trump
Montgomery. Dämpfer für US-Präsident Donald Trump: Der Demokrat Douglas Jones hat sich bei der Nachwahl zum US-Senat im Bundesstaat Alabama gegen den von Trump unterstützten repubilkanischen Kandidaten Roy Moore durchgesetzt.
Trump gratulierte Jones am Dienstag (Ortszeit) zu dessen „hart erkämpftem“ Sieg. Der ultrakonservative Republikaner Moore steht im Verdacht, früher Minderjährige sexuell belästigt zu haben. Seine Niederlage erkannte er zunächst nicht an.
Nach Auszählung fast aller Stimmen kam Jones auf 49,9 Prozent der Stimmen, Moore erhielt 48,4 Prozent - der Abstand betrug 20.000 Stimmen. Die TV-Sender bezeichneten Jones übereinstimmend als Sieger.
„Sieg ist Sieg“, schrieb auch Trump im Kurzmitteilungsdienst Twitter. „Die Menschen in Alabama sind großartig, und die Republikaner werden schon sehr bald einen neuen Anlauf für diesen Sitz haben. Es hört nie auf.“ Trump verwies damit auf das Ende der Amtszeit des neu gewählten Senators im Jahr 2020. Über Moore verlor Trump zunächst kein Wort.
Jones zeigte sich „überwältigt“ von dem Wahlergebnis. Bei der Wahl sei es vor allem „um Würde und Respekt“ gegangen, sagte der 63-Jährige nach seinem Sieg vor Anhängern in der Stadt Birmingham. „Alabama lag an einer Weggabelung. Heute Abend habt Ihr den richtigen Weg gewählt.“
Auch andere Politiker der Demokratischen Partei feierten den Sieg in dem stark konservativen Südstaat. „Das Land wird nicht vergessen, dass Alabama für die Hoffnung gestimmt hat, und dass Trump sich auf die Seite eines mutmaßlichen Kinderschänders gestellt hat, der Amerika zurückwerfen wollte“, erklärte der Senator Chris van Hollen. Der Parteivorsitzende der Demokraten, Tom Perez, erklärte, man könne nicht die Partei der familiären Werte sein und gleichzeitig „widerliche Männer“ wie Moore unterstützen.