Giftanschlag mit Nowitschok : Ärzte rechneten mit Tod von Sergej und Julia Skripal
London (dpa) - Die Rettung des ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seiner Tochter Julia nach dem Giftanschlag in Salisbury grenzt nach Ansicht der Ärzte fast an ein Wunder.
„Als uns erstmalig bewusst wurde, dass das ein Nervenkampfstoff war, gingen wir davon aus, dass sie nicht überleben“, sagte Stephen Jukes, Facharzt auf der Intensivstation des Krankenhauses im südenglischen Salisbury, in einem am Dienstag veröffentlichten BBC-Interview.
Bei den Skripals seien neue Ansätze bekannter Behandlungen ausprobiert worden. Jukes nannte es überraschend, wie schnell sich beide erholt hätten. Nach Ansicht seines Kollegen Duncan Murrayn ist der Erfolg auf die sehr gute Intensivpflege und die exzellente Zusammenarbeit von Ärzten und Pflegekräften zurückzuführen.
Fachärzte und Chemiewaffenexperten hatten schon zuvor darauf hingewiesen, dass die Skripals zwar über den Berg seien, aber trotzdem chronische oder später auftretende Schäden nicht ausgeschlossen werden können. Befragt nach der Langzeitprognose sagte die medizinische Direktorin der Klinik in Salisbury, Christine Blanshard: „Die ehrliche Antwort ist: Wir wissen das nicht.“