Nicht zurechnungsfähig? Attentäter aus Norwegen ist in ärztlicher Behandlung

Oslo · Der Attentäter in Norwegen ist nun in ärztlicher Behandlung. Offenbar gibt es Zweifel an seiner Zurechnungsfähigkeit.

 Der Attentäter aus Kongsberg wird nun ärztlich behandelt.

Der Attentäter aus Kongsberg wird nun ärztlich behandelt.

Foto: Terje Bendiksby/NTB/dpa/Terje Bendiksby

Der Mann, der im norwegischen Kongsberg fünf Menschen getötet haben soll, wird nun von Ärzten betreut. Das sagte die Staatsanwältin der norwegischen Zeitung „Verdens Gang“ am Freitag.

Zuvor hatte sein Anwalt mitgeteilt, dass sein Mandant von Rechtspsychiatern untersucht werden solle. Offenbar gibt es Zweifel an seiner Zurechnungsfähigkeit. Der Sicherheitsdienst der norwegischen Polizei hatte bestätigt, dass der Mann häufig ärztliche Hilfe in Anspruch nahm. „Die Tat wirkt wie ein Terrorakt, aber wir kennen die Beweggründe des Täters nicht“, hatte der Chef der Behörde, Hans Sverre Sjøvold, am Donnerstag gesagt.

Der 37-jährige Däne hatte eingeräumt, am Mittwochabend mehrere Menschen mit Pfeil und Bogen und anderen Waffen angegriffen zu haben.

Der neue norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre und die Justizministerin wurden am Freitagnachmittag in Kongsberg erwartet. Dort gehen die Ermittlungen zum genauen Tatverlauf weiter. Nach bisherigen Informationen traf die Polizei zum ersten Mal in einem Supermarkt auf den Täter. Die Beamten wurden mit Pfeilen beschossen und kamen nicht in eine Position, von der aus sie auf ihn schießen konnten, wie ein Polizeisprecher sagte. Während die Beamten Schutzkleidung holten, gelang dem Täter die Flucht.

Danach lief der Täter weiter durch die Innenstadt und drang auch in Wohnungen ein, wo er Menschen tötete. Die Polizei vermutet, dass alle fünf Opfer getötet wurden, nachdem der Mann zum ersten Mal mit der Polizei zusammengetroffen war.

Staatsanwältin Ann Irén Svane Mathiassen sagte dem Fernsehsender TV2, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass der Mann die Tat geplant hatte. „Es deutet auch nichts darauf hin, dass es eine Situation im Laden gab, die dies ausgelöst hat.“ Weitere Verhöre seien vorerst nicht geplant.

(dpa)
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