NRW-Politik : Armin Laschet: Zwischenbilanz eines Abarbeiters
Düsseldorf NRW-Regierungschef Armin Laschet (CDU) präsentiert vor der Sommerpause seine politische Zwischenbilanz.
Wenn zwei, drei seiner Finger in schneller Abfolge mehrmals nacheinander über den Tisch fliegen, dann geht Armin Laschet schon die Fragestellung auf die Nerven, so viel ist im dritten Jahr seiner Amtsführung sicher. Der NRW-Ministerpräsident ist ein höflicher Mensch, aber die Umfragen der Meinungsforschungsinstitute weisen selten Übereinstimmung mit der vermutlichen Selbstwahrnehmung aus, und also muss man darüber, wird Laschet denken, nicht wirklich viele Worte verlieren.
Warum denn bei allen Erledigungen der selbst gesteckten Ziele seine Beliebtheit in den Umfragen nicht steige, wollte eine Journalistin wissen und bezog sich auf eine neue Forsa-Umfrage, nach der Laschet unter den Ministerpräsidenten den drittletzten Platz belegte und nur 40 Prozent der Befragten mit seiner Arbeit einverstanden waren. „Meinungsumfragen kommentiere ich nicht. Ich habe auch schon andere gelesen, bei denen ich zweitbeliebtester Politiker war und für alles Mögliche infrage käme.“ Und auf die Frage, ob er seine Kommunikationsstrategie ändern wolle, sagte der Aachener: „Nein, man muss mich so nehmen, wie ich bin. Es bleibt Ihnen nichts anderes übrig“ Und dann lächelte er sein Laschet-Lächeln, das da sagt: Messt mich an dem, was ich angekündigt und getan habe. Ihr werdet schon noch erkennen, dass ich gut fürs Land bin.
Lehrer-Besoldungsreform steht noch nicht an
Immerhin präsentierte der Landesvater am Montag in einer einstündigen Pressekonferenz im Düsseldorfer Landtag vor der Sommerpause seine Leistungsnachweise, ließ mindestens eine Gruppe aber enttäuscht zurück: Eine mögliche Angleichung der Lehrergehälter angesichts des enormen Lehrermangels an den Grund-, Haupt-, Real-, Sekundar-, Gesamt- und Förderschulen mit jenen, die am Gymnasium unterrichten und direkt mit der Besoldungsstufe A13 einsteigen, scheint nicht oben auf der Prioritätenliste der Landesregierung zu stehen. Man sei darüber im Gespräch mit anderen Bundesländern und müsse zu gemeinsamen Lösungen „mit unseren Nachbarländern Rheinland-Pfalz, Hessen und Niedersachsen kommen“, um Abwerbungen zu verhindern, sagte Laschet. Von einer schnellen Besoldungsreform, wie sie von den Bildungsgewerkschaften gefordert wird, kann keine Rede mehr sein. Womöglich wird das frühestens ein Wahlkampf-Schlager zur nächsten Landtagswahl 2022.