NRW : Anker-Zentren: Stamp beharrt gegenüber Seehofer auf Migrationsgipfel
NRW-Integrationsminister sieht bei den bundesweit geplanten Anker-Zentren noch viele offene Fragen.
Düsseldorf. Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) strebt bundesgesetzliche Regelungen im Umgang mit langjährig in Deutschland geduldeten Migranten an. Nach seinem Vorschlag sollen Menschen, die seit mindestens drei Jahren in Deutschland leben, straffrei geblieben sind, sich selbst ernähren und die deutsche Sprache sprechen, zunächst einen zweijährigen Probe-Aufenthaltstitel erhalten, der bei entsprechender Bewährung in einen dauerhaften Titel umgewandelt wird. Migranten, die seit acht Jahren nicht abgeschoben wurden, soll sofort ein dauerhafter Aufenthaltstitel ermöglicht werden.
„Das sind zum Teil hervorragend integrierte Familien, die immer wieder mit Rückführungsandrohungen konfrontiert sind.“ Es gehe um einige Zehntausend Fälle. Das müsse jetzt zwischen Bund, Ländern und Kommunen besprochen werden. „Ich habe deswegen vor mehr als drei Wochen Bundesinnenminister Horst Seehofer geschrieben, dass wir einen Migrationsgipfel brauchen.“ Eine Antwort sei bisher ausgeblieben. Deshalb habe er seine Bitte am Mittwoch erneuert. „Mittlerweile gibt es eine reine Negativerzählung zu Migration und Flucht und da ist es Aufgabe der demokratischen Parteien, die Gesellschaft zu befrieden.“
Zu den von Seehofer geforderten sogenannten Anker-Zentren (für Ankunft, Entscheidung und Rückführung) als Sammelstellen für Asylbewerber sagte Stamp, sie seien nach seiner Ansicht grundsätzlich sinnvoll. „Allerdings gibt es die große Frage der Ausgestaltung.“