Afghanistan: Vier Bundeswehrsoldaten bei Raketenangriff getötet

Patrouille von den Taliban überrascht. Bisher 43 deutsche Soldaten am Hindukusch ums Leben gekommen.

Kundus. Bei einem Raketenangriff von radikal-islamischen Taliban sind am Donnerstag vier deutsche Soldaten getötet und fünf verletzt worden. Erst am Karfreitag waren drei deutsche Soldaten bei einem Feuergefecht mit Taliban in der Provinz Kundus getötet und acht verletzt worden.

Bei der gestrigen Attacke erlitt die Bundeswehr die schwersten Verluste bei einem Angriff oder Anschlag in Afghanistan seit dem Sommer 2003. Seit Beginn des Einsatzes in dem Land am Hindukusch im Jahr 2002 sind damit insgesamt 43 deutsche Soldaten ums Leben gekommen, 26 von ihnen bei Anschlägen oder Gefechten.

Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr sagte, die Soldaten seien gegen Mittag deutscher Zeit auf Patrouille von einem Raketenangriff überrascht worden. Ob es auch bei den Taliban Verletzte oder Tote gab, wisse man noch nicht. Die deutschen Soldaten starben etwa 100 Kilometer südlich der Stadt Kundus in der Provinz Baghlan, die an die Unruheprovinz Kundus angrenzt.

Die Soldaten kamen aus verschiedenen Einheiten in Deutschland. Unter den fünf Verwundeten seien zwei Schwerverletzte. Einer von ihnen werde in Kundus, die anderen vier im Feldlager Masar-i-Scharif behandelt.

Ein Ministeriumssprecher sagte, die gemeinsam mit afghanischen Soldaten geführte militärische Operation gehe weiter. Verteidigungsminister Guttenberg (CSU), der in den vergangenen Tagen die deutschen Truppen in Afghanistan besucht hatte, und Donnerstag auf dem Rückweg nach Deutschland in Usbekistan zwischengelandet war, kündigte an, er werde sofort nach Afghanistan zurückkehren, "um bei unseren Soldaten zu sein".

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